Mahnwache Tschernobyl

62 Tage nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine 36 Jahre nach Tschernobyl

Mit dem brutalen Einmarsch der russischen Armee am 24. Februar in die Ukraine wurden alle Vorstellungen von einem einigermaßen friedlichen Zusammenleben in Europa über den Haufen geworfen. Schon die Annektierung der Krim und die Abtrennung der Gebiete um Luhansk und Donezk sind als schwere Verletzung des Völkerrechts zu bewerten.

Wir wollen der vielen Opfer gedenken, die dieser Krieg bereits gefordert hat und noch fordern wird.

Wir denken aber auch an die Millionen Geflüchteten, die ihr Zuhause, ihre Heimat aufgeben mussten, und nun trotz der großen Hilfsbereitschaft in den europäischen Ländern versuchen müssen, ihr Leben neu zu ordnen.

Am 26. April jährt sich die Atomkatastrophe von Tschernobyl zum 36. Mal.

Wir gedenken der Opfer und der Menschen, die auch in den folgenden Generationen immer noch erhebliche gesundheitliche Folgen zu tragen haben.

11 Jahre nach Fukushima und 36 Jahre nach Tschernobyl sind in Deutschland noch 3 Atomkraftwerke in Betrieb, die Ende 2022 stillgelegt werden.Weiter in Betrieb bleiben (vorerst?) die Uranfabriken in Lingen und Gronau, die nach wie vor Brennstäbe und angereichertes Uran in europäische Länder exportieren.

Der Krieg in der Ukraine hat deutlich vor Augen geführt, dass Atomanlagen sehr schnell zum Gegenstand hoch gefährlicher Auseinandersetzungen im Kampf um die Infrastruktur werden können. Bei der Einnahme der Anlagen von Tschernobyl wurden Stromleitungen beschädigt oder gekappt. Nicht auszudenken, wenn es zu einem Zusammenbruch der Kühlsysteme kommen würde. Auch der Beschuss von Atomkraftwerken im Süden der Ukraine haben zu Beschädigungen und Feuerausbrüchen geführt. Mehrere Kraftwerks Blöcke mussten heruntergefahren werden.

Eine risikofreie Nutzung der Atomenergie ist nicht möglich!

Der Ausbau und die Entwicklung der Erneuerbaren Energien ist in den vergangen 16 Jahren durch die Regierungsparteien vernachlässigt und sogar behindert worden. Die Entscheidung für den weiteren Ausbau der fossilen Energien hat zur Folge, dass Deutschland – aber auch viele andere europäische Länder – sich in die absolute Abhängigkeit von Russland begeben haben.

Wir brauchen jetzt eine zügige und durchgreifende Energiewende, wenn wir die Klimaziele überhaupt noch annähernd erreichen wollen (oder können).

Der Krieg in der Ukraine muss beendet werden. Abzug aller russischen Truppen aus der Ukraine. Nur der diplomatische Weg führt zu nachhaltigen Lösungen.

Wir brauchen weitere unbürokratische Hilfen für die geflüchteten Menschen aus der Ukraine.

Erika Budde, Manfred Budde, Karin Anders, Renate Kassner-Daber, Birgit Hacke, Holger Hacke, Nevio Heinrich, Maris Heinrich, Renate Kornhardt, Uli Kornhardt, Karl-Heinz Hesse, Erika Niemöller-Hogreve, Erich Hogreve, Claudia Mielenhausen, Ingrid Linde-Schwethelm, Günther Schwethelm, Vera Wengel, Ernst Achilles-Wengel, Constanze Engel, Stephan Engel, Lesley Lunderstaedt, Monika Franke-Zamponi, Gisela Wegener

Dienstag
26.04.2022
16:30 Uhr
Vor der Kirche
Lange Straße
Dransfeld
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