38 Jahre nach Tschernobyl | 13 Jahre nach Fukushima | 2 Jahre nach dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine

Am 26. April jährt sich die Atomkatastrophe von Tschernobyl zum 38. Mal.

Wir gedenken der Opfer und der Menschen, die auch in den folgenden Generationen immer noch erhebliche gesundheitliche Folgen zu tragen haben.

Mit dem brutalen Einmarsch der russischen Armee am 24. Februar 2022 in die Ukraine wurden alle Vorstellungen von einem einigermaßen friedlichen Zusammenleben in Europa über den Haufen geworfen.

Wir wollen der vielen Opfer gedenken, die dieser Krieg bereits jetzt schon gefordert hat.

Wir denken aber auch an die Millionen Geflüchteten, die ihr Zuhause, ihre Heimat aufgeben mussten, und nun trotz der großen Hilfsbereitschaft in den europäischen Ländern versuchen müssen, ihr Leben neu zu ordnen.

Der Krieg in der Ukraine hat deutlich vor Augen geführt, dass Atomanlagen sehr schnell zu Zielen hoch gefährlicher Auseinandersetzungen werden können. Bei den Kämpfen um die Anlagen von Tschernobyl und Saporischschja wurden Stromleitungen beschädigt und Raketen schlugen ein. Nicht auszudenken, wenn es zu einem Zusammenbruch der Kühlsysteme kommen würde.

13 Jahre nach Fukushima und 38 Jahre nach Tschernobyl befinden sich in Deutschland keine Atomkraftwerke mehr am Netz. Die 2. gute Nachricht: Die Pläne, auf dem Gelände des stillgelegten AKW Würgassen ein zentrales Zwischenlager für mittel- und schwach radioaktiven Müll zu errichten, wurden aus vielen guten Gründen endlich aufgegeben.

Weiter in Betrieb bleiben (vorerst?) die Atom-Fabriken in Lingen und Gronau, die nach wie vor u.a. mit russischem Uran Brennstäbe produzieren und angereichertes Uran in europäische Länder exportieren.

Größter Anteilseigner der Atom-Fabrik Lingen ist ANF, Tochterunternehmen des französischen Konzerns Framatome, der wiederum zu 75% dem französischen Staatskonzern EDF gehört. Noch nach dem russischen Angriffskrieg vereinbarte Framatome mit dem russischen Staatskonzern Rosatom eine Kooperation (Joint Venture). Dazu ausgestrahlt.de: „Damit würde Lingen zur zentralen Drehscheibe der europäischen Atomindustrie – mit Putin am Schalthebel“.

Darum: Keine Geschäfte mit Rosatom! Die Brennelemente-Fabrik Lingen muss umgehend geschlossen werden!

Eine risikofreie Nutzung der Atomenergie ist nicht möglich!

Wir brauchen eine zügige und durchgreifende Energiewende, wenn wir die Klimaziele überhaupt noch annähernd erreichen wollen (oder können).